Ich denke, dass ich euch rechtgeben muss. Dankbarkeit ist leider etwas aussterbendes in unserer Gesellschaft, was sehr traurig ist. Mir fiel schon oft auf, dass Bekannte und Freunde von mir anscheinend niemals dazu erzogen worden, dass man auch zu Hause Bitte und Danke zu sagen hat. Und auch im Arbeitsleben oder auf Ämtern scheint ein einfaches "Danke" nicht mehr zum Alltag zu gehören.
Aber auch die richtige Dankbarkeit für Dinge scheint zu sterben. Man muss ja nur den Fernseher einschalten um zu sehen, wie viele "Teens" heute nicht mehr dankbar für das sind, was sie haben. Wie zb. liebevollen Eltern, ein Dach über dem Kopf etc. Es scheint für viele einfach ZU selbstverständlich, das etwas zu Essen auf dem Tisch steht oder das die Eltern sich das neue Smartphone leisten können, dass man ja auf jeden Fall braucht.
Oder sei es auch nur Dankbarkeit für Dinge wie: "Danke, dass du für mich da bist." "Danke, dass du mich liebst." "Danke, dass du immer an mich geglaubt hast." etc.
Ich befürchte, dass tiefe richtige Dankbarkeit etwas ist, wovon wir uns verabschieden können. Wer in seiner Kinderstube nicht mal einfaches Bitte und Danke lernt, wie soll so jemand wirkliche Dankbarkeit empfinden?
Ich zum Beispiel bin meiner Mutter dankbar für alles, was sie mit mir durchgestanden hat und noch durchstehen wird - auch wenn ich sie nicht immer leiden kann und nicht immer ihre Ansichten teile.
Und ich bin meinem Mann dankbar, dafür, dass er mich liebt, mich nicht als selbstverständlich sieht, sich immer bemüht mir ein noch schöneres Leben zu bieten und dafür, dass er mir unsere wundervolle kleine Tochter geschenkt hat. Aber am allermeisten bin ich ihm Dankbar dafür, dass er mir das Leben gerettet hat - im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich denke, wir sollten wohl alle ein wenig mehr Dankbarkeit im Alltag zeigen und ab und an den Leuten, denen wir dankabr sind, dass auch einfach mal zeigen. Ohne größeren Anlass.